Ein Besuch im Tarsier-Nationalpark. Da sind kleine Gestalten, die auf Zweigen, meist unter Blättern verborgen
hocken und einen anschauen oder - meist - einfach schlafen (sie sind nachtaktiv).
Die nur faustgrossen Äffchen heissen Tarsier oder auch Koboldmaki.
Sie wiegen nur max. 110-150 Gramm, also etwas mehr als eine Tafel Schokolade.
An der Nordküste von Panglao gibt es eine Höhle, die Hinagdanan Cave.
Adresse: Bingag, Dauis, Bohol
Ab und zu fällt der Strom aus. Wenn man die recht kreativen, manchmal abenteuerlichen Konstruktionen auf den Laternenmasten anschaut,
bekommt man eine gewisse Ahnung, warum. Ab und zu fackelt dann mal wieder eine Leitung ab. Mal abgesehen davon, dass es für die E-Werke
kaum nachvollziehbar ist, wer alles von ihnen Strom bezieht, nur die "offiziellen" Kunden sind bekannt :-)
Der Strassenverkehr ist für einen Europäer erst mal, je nach Einstellung, ein mittelmässiger Schock oder zumindest sehr interessant (so fand ich es :-) ).
Ja, das pure Chaos, kreuz und quer, jede Sekunde passiert etwas unvorhergesehenes, man kann sich auf nichts verlassen, urplötzlich wird - natürlich ohne Bremslichter -
angehalten oder ohne Blinker abgebogen, es ist spannend (man kann hier kaum aus Langeweile hinterm Steuer einschlafen),
aber man merkt, dass andere bereitwillig auch Platz machen, wenn es sein muss. Die Sturheit und Rechthaberei, die man von Deutschland kennt, gibt es hier nicht.
Als Fussgänger eine Strasse in einer Stadt auf den Philippinen zu überqueren zählt zu den letzten Abenteuern unserer Zeit :-)
Zebrastreifen sind komplett sinnlos, sie werden nicht weiter beachtet, evtl. für Dekoration gehalten (denn: viele Fahrer haben gar keinen Führerschein).
Und selbst mit Licence, der philippinische Führerschein ist so leicht, dass er in kaum einem anderen Land der Welt anerkannt wird.
Das Rotlicht der Ampeln wird von vielen als unverbindliche Empfehlung interpretiert.
Immerhin, wenn man sich tatsächlich traut, einen Fuss auf die Strasse zu setzen, merkt man, dass der Verkehr auf wundersame Weise einen umfährt (nicht umfährt).
Cool: Auf dem Land gibt es fast keine (Verbots-)Schilder, z.B. kann man entlang der Landstrassen und in den Orten halten wo man will, kreuz und quer
(auf eigenes Risiko sozusagen), es gibt dort keine Halteverbotschilder.
Nachts wird es dann wirklich gefährlich, viele Fahrzeuge haben gar kein Licht oder Menschen, Fahrzeuge, Tiere befinden sich unbeleuchtet am Fahrbahnrand
und zum Teil sogar seelenruhig auf der Fahrbahn (ich habs erlebt!). Eine Nachtfahrt ist hier spannender als jeder "Tatort". Es gibt immer wieder überraschungen.
(...gut, so manches davon kam mir aus Südosteuropa oder Südamerika irgendwie bekannt vor, das ist nicht unbedingt speziell philippinisch.
In Rumänien, Litauen und der Ukraine waren es bei Nachtfahrten oft zusätzlich noch grosse Schlaglöcher die gefährlich waren,
die gibt es hier vielleicht deshalb nicht, da es keinen Frost gibt.).
Das Moped in all seinen Varianten (zB mit Beiwagen) ist das Hauptverkehrsmittel. Die jungen Mopedfahrer werden allerdings oft nicht alt,
vor allem sie sind es, die wie die Fliegen sterben. Sei es durch Fahrfehler der Autofahrer oder eigene, oft alkoholbedingte Fahrfehler.
Zehntausende. Allein nur auf einer einzigen Strasse hier in der Nähe, der Verbindungsstrasse zwischen Bohol und Panglao sind es über 100 pro Jahr.
Den Europäern passiert hier eher seltener etwas, vermutlich weil sie viel vorsichtiger sind und oft natürlich auch gut im Auto geschützt.
Ein Witz sind die Kontrollen: wenn plötzlich lauter Mopeds mit Fahrern am Strassenrand warten, kommt vermutlich eine Polizeikontrolle.
Grund: wenn eine Polizeikontrolle ist (sie gilt meist den Mopeds), bleiben die, wo nicht alles in Ordnung ist, einfach ein paar hundert meter vorher
- in Sichtweite - stehen. Und warten ganz einfach. Notfalls eine Stunde.
Da sich die Polizei nämlich per Gesetz nur um den fliessenden Verkehr kümmern darf, passiert denen weiter nichts.
Nur noch die ganz dummen oder unachtsamen oder die, wo alles OK ist, fahren dann in die Kontrolle.
Duterte
Man kann über den ehemaligen Bürgermeister von Davao und jetztigen Regierungschef
Rodrigo Duterte sagen was man will, er ist ja gerade in Europa nicht unumstritten, aber das Land ist ohne jeden Zweifel seit Duterte
erheblich sicherer geworden und die Bevölkerung hält gerade deshalb große Stücke auf ihn.
Wo er regiert, sinkt die Kriminalität ganz rapide, in dem er die Verbrecher wahlweise in den Knast oder gleich ins Jenseits befördert.
Das hatte er zuerst in Davao erfolgreich vorgemacht und jetzt im ganzen Land.
Allerdings ist die Härte mancher Strafen für europäische Vorstellungen schon ganz schön heftig.
In einem Einkaufscentrum hatte das Militär einen umfangreichen Info-Stand aufgebaut (Fotos).
Für europäische Augen vielleicht etwas ungewohnt, Teenies posierend mit Schnellfeuergewehr, Patronengürtel etc. :-)
(Auf einem anderen Stand konnte man sich mit einer Kalaschnikow AK-47 fotografieren lassen).
2017 überfiel die islamistische
Abu Sayaf diese Insel (Bohol), nur ca. 14km von hier.
Sie hatten bereits in den Wochen vorher auf Nachbarinseln Zivilisten ermordet, teils geköpft, und wollten nun hier Touristen als Geiseln nehmen, um Geld zu erpressen.
Das philippinische Militär jagte und erschoss die Terroristen kurzerhand (www.philstar.com/headlines/2017/04/12/1686213/troops-thwart-abus-bohol-9-killed).
Seitdem ist hier wieder Ruhe eingekehrt und es herrscht keine Angst mehr, zumal jetzt vor der Küste philippinische Kriegschiffe patroullieren,
um zukünftige Überfälle zu verhindern.
Es gab 2017 eine Reisewarnung des Auswärtigen Amtes der BRD, dadurch waren vorübergehend die
Tourismuszahlen eingebrochen. Die meisten Leute wollten nicht geköpft werden - schon gar nicht im Urlaub.
Was mir auf den Phils total auf den Senkel geht: der viele Qualm. Zum Einen die vielen alten Fahrzeuge, die die Luft der
Städte verpesten, fetter schwarzer Rauch (die Abgasdiskussion in Deutschland mutet wenn man sieht, was HIER abgeht, total abgehoben an, wie ein Luxusproblem)
Jemand sagte mal ganz zutreffend: Warum gibt es auf den Philippinen keine Schrottplätze?
Antwort: Weil der Schrott dort nicht steht, sondern fährt! :-)
... und - ganz unerwartet - ganz viel Qualm auf dem Land. Da wo man eigentlich so gute Luft haben könnte, vom Meer umgeben.
Die Einheimischen machen bei jeder Gelegenheit Feuer, zB um Müll zu verbrennen oder um Moskitos zu vertreiben.
Folge: Abends, wenn die Moskitos kommen, dann versinkt die schöne Landschaft in einem sagenhaften Qualm aus Holz, Müll und alten Autoreifen.
Nach dem Motto: damit die Moskitos uns nicht mehr sehen können. Oder: lieber ersticken als vom Moskito gestochen zu werden.
(die Grünen aus Deutschland würden hier gleich einen Herzinfarkt kriegen :-) )
Es gibt ja eigentlich auch Mückennetze, weiss nicht, warum man nicht statt dessen darauf zurückgreift.
Und Wissenschaftler haben jetzt sogar herausgefunden, dass vor allem die Spinnen, die die Moskitos fressen, durch den Rauch vertrieben werden.
Also noch sinnloser. Aber da erntet man nur Unverständnis, nach dem Motto: Das haben wir schon immer so gemacht.
Die Philippinen haben eine bewegte Geschichte, zuerst waren die Spanier hier, dann die Amerikaner.
Beide Sprachen, Spanisch und Englisch und natürlich die südostpazifische Sprache Tagalog findet man überall, englisch ist sogar Amtssprache.
Die Menschen hier sind ausgesprochen freundlich, das fällt sofort auf. Da sollten wir Europäer uns was von abschneiden...
Ein Land für Menschen, die auch damit leben können, dass nicbht immer alles perfekt funktioniert.
Wem das Leben in Europa zu geordnet und zu langweilig ist und daher gerne mal auf die Philippinen kommen möchte (vor allem: atemberaubende Natur und die Menschen hier sind ausgesprochen freundlich), hier noch ein paar nützliche Links:
www.philippinen-tipps.com/philippinen-reisen/gefahren-kriminalitaet
www.sprut.de/reisen/philipin/bericht/bohol.htm
/www.philippinen-tipps.com/reiseziele/visayas/bohol-chocolate-hills/
Tagbilaran / Bohol, Philippinen: Wettervorhersage
Bei Gelegenheit wird dieser Blog aktualisiert. Ein paar Bilder werde ich in den nächsten Wochen noch hinzufügen.
Links: Reisfeld - rechts: der Reis wird einfach am Strassenrand getrocknet.
Torten, knallbunt gefärbt - Rechts: auch das wird gegessen: Bewohner der Erde (weiss jemand, wie diese fetten Maden genau heissen?)
Links: Kokospalme - rechts: Kokosnüsse.
Orchidee an (obiger) Kokospalme - Kochbananen
Tricycles: ein Dreiradmoped als Taxi
Rückflug, wieder via Manila und Abu Dhabi
Seite 1 - page 1: Brüssel, Düsseldorf, Abu Dhabi |
Seite 2 - page 2: Philippinen: Manila, Bohol, Tagbilaran |
Seite 3 - page3: Bohol, Tagbilaran, Panglao
No part of these pages (e.g. photographies, texts) may be used, reproduced, copied,
modified or stored without prior consent.
Diese Bilder sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwendung nur mit Genehmigung gestattet.
Design/Copyright © by salsa.at - all rights reserved. ->
Copyright /Disclaimer
Impressum
|
|